Warnung! Geschichte verursacht Bewusstsein.
Neuigkeiten des Fachs Geschichte
Unterricht
Wir verstehen Geschichte nicht als das Auswendiglernen des Vergangenen, sondern als Möglichkeit für junge Menschen, durch die Auseinandersetzung mit spannenden Themen und anderen Kulturen aus vergangenen Zeiten auf zuverlässiger, an den Quellen geprüfter Basis, ein reflektiertes Bewusstsein über die eigene Identität zu entwickeln.
Der Geschichtsunterricht beginnt am Max-Planck-Gymnasium im Jahrgang 6 und endet nach der 13. Klasse. Durch den Beginn in Klasse 6 können wir auch nach den veränderten Vorgaben durch das Abitur nach neun Jahren (G9) eine nahezu durchgängige Kontinuität zweistündigen Geschichtsunterrichts pro Schuljahr gewährleisten.
Mit Beginn des Geschichtsunterrichts befinden sich die Schüler*innen in einem Alter, in dem historische Neugier geweckt ist und Fragen zur Vergangenheit gestellt werden. Sie zeigen Bereitschaft, selbständig Wissen zu den sie interessierenden Themen zu suchen und zu sammeln.
Der Anfangsunterricht Geschichte führt an die spezifischen Arbeits- und Erkenntnisweisen des Faches heran und hilft den Schülern dabei, ihre Wahrnehmung der Welt auch in Bezug auf die Zeit bewusst zu strukturieren und verschiedene Dimensionen von Vergangenheit zu erkennen und zu deuten.
Begonnen wird damit, jedem einzelnen Schüler, jeder einzelnen Schülerin die eigene Bindung in unmittelbare geschichtliche Zusammenhänge zu verdeutlichen und über den individuellen Bezug erste Ansätze historischen Verständnisses zu vermitteln.
Geschichte soll nicht als etwas “Altes” oder “Vergangenes” begriffen werden, sondern als aktiver Schatz, auf den unsere heutige Gesellschaft und damit jeder und jede Einzelne fußt.
Der Besuch außerschulischer Lernorte ist uns ebenfalls ein wichtiges Anliegen. In den Jahrgängen 10 und 11 werden thematisch angebundene Exkursionen zu historischen Orten im Nahbereich unternommen (z.B. eine Stadtführung zum Thema “Göttingen im Nationalsozialismus” oder ein Besuch des ehemaligen Arbeitslagers Mittelbau-Dora oder der Besuch des Grenzlandmuseums) an.
In der 10. Klasse werden die Schülerinnen und Schüler dann gezielt auf das Arbeiten in der Oberstufe vorbereitet, z.B. durch eine Heranführung an die Klausurformen oder Übungen zur wissenschaftlichen Recherche.
Da im gesellschaftswissenschaftlichen Profil Geschichte automatisch zu den Prüfungsfächern zählt, gibt es am Max-Planck-Gymnasium meist zwei fünfsstündige Kurse auf erhöhtem Anforderungsniveau sowie dreistündige Grund- und Ergänzungskurse.
Unsere Schülerinnen und Schüler sollen hier verstärkt zum eigenständigen Umgang mit historischen Fragestellungen angeregt werden. Das neue Kerncurriculum, das verstärkt auf die Vermittlung von Kompetenzen (z.B. Deutungs- und Methodenkompetenz) zielt, verdeutlicht dies. Innerhalb eines Rahmenthemas sollen die Schülerinnen und Schüler nach und nach erarbeiten, dass Geschichte keine abgeschlossenen Epochen abhandelt, sondern vor allem Interpretation ist und immer auch ein Spiegel der Aktualität.
Seminarfach Geschichte
Entsprechend der Regelung, dass die Schülerinnen und Schüler ihr Seminarfach bei ihrem jeweiligen Tutor besuchen, gibt es auch stets ein Seminarfach in Geschichte.
In Absprache mit den Schülerinnen und Schülern oder auf Vorschlag des unterrichtenden Fachlehrers werden im Rahmen dieser Unterrichtsstunden an einem exemplarischen Oberthema zunächst Methoden und erste Schritte wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt. Dazu werden außerschulische Lernorte aufgesucht (z.B. die Staats- und Universitätsbibliothek oder das Stadtarchiv), aber auch neue Arbeitsmethoden (z.B. umfangreichere Präsentationen oder die Planung, Durchführung und Auswertung einer Umfrage) erprobt.
In der Qualifikationsphase II wird das Seminarfach von dem/der Tutor/in erteilt. In den zwei Semestern bis zum Abitur werden dann Aspekte der Berufsvorbereitung, aber auch der fachspezifischen Vorbereitung auf die Abiturprüfungen im Mittelpunkt der Arbeit stehen. Durch diese Rückbindung an das Tutoriat bekommen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, methodisch und inhaltlich gezielt auf die – schriftlichen und mündlichen – Abschlussprüfungen hin vorbereitet zu werden und darüber hinaus weitere Schritte im Prozess der Berufswahl vorangehen zu können. Eine ausgearbeitete Sequenz in angewandter Rhetorik dient beispielsweise dazu, Sicherheit im Auftritt sowie im Ausdruck zu gewinnen.
Wahlpflichtunterricht (Jg. 8)
„Alltag und Leben in alten Kulturen“
Das Wahlpflichtfach Gesellschaftswissenschaften startet in der 8. Klasse vierstündig mit dem Fach Geschichte. Anders als im einstündigen Unterrichtsfach Geschichte steht der historische Durchgang nicht als strukturierendes Element im Vordergrund. Ansatz des WPU-Faches ist das vertiefte Behandeln eines thematischen Schwerpunktes, welches im regulären Geschichtsunterricht nicht möglich ist. Unabhängig vom Thema steht methodisch die Entwicklung fundierter Fertigkeiten im Umgang mit historischen Materialien im Mittelpunkt.
Für das 8. Schuljahr wurde das sozialgeschichtliche und längsschnittangelegte Thema „Alltag und Leben in alten Kulturen“ als übergeordnete Thematik festgelegt. Dem Thema wollen wir uns aus verschiedenen Fragestellungen nähern. Beispielsweise wollen wir exemplarisch den Alltag und das Leben der Menschen in verschiedenen, auch außereuropäischen Kulturen und unter unterschiedlichen Vorrausetzungen betrachten und mit den heutigen Möglichkeiten vergleichen.
Mögliche Aspekte des Themas „Alltag und Leben in antiken und mittelalterlichen Kulturen“ sind:
- Lebensgewohnheiten und Lebensumstände (bspw. im Alten Ägypten, in Mesopotamien oder am Indus)
- politische Strukturen und Aufbau von Gesellschaften (bspw. im mittelalterlichen China, Japan oder bei den Wikingern)
- Religion als Spiegel einer Gesellschaft (bspw. Götter bei den Germanen)
- Kunst und Architektur als Ausdruck verschiedener Kulturen (bspw. Pyramiden bei den Maya, Azteken und Inkas)
- Kleidung und Gebrauchsgegenstände
- Bildung (bspw. Schreiberschulen im Alten Ägypten) und Wissenschaft (bspw. Astronomie in Mesopotamien oder im alten Indien) in der Vergangenheit
- Rolle, Status und Umgang innerhalb der Familie
Geschichts- und Erinnerungskultur am MPG
Am MPG gibt es zahlreiche unterrichtliche und außerunterrichtliche Projekte und Akitiväten zur Geschichts- und Erinnerungskultur.
Nähere Informationen kommen bald!