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Rezension zum Theaterstück „Die Besserung“

Im Rahmen des Projekts Haltung zeigen hatte der 10. Jahrgang die besondere Gelegenheit, das Theaterstück Die Besserung des Göttinger Ensembles „stille hunde“ direkt im Klassenraum zu erleben. Die ungewöhnliche Nähe zur Bühne – nur wenige Meter von den Schauspielern entfernt – machte die Aufführung zu einem eindrucksvollen und intensiven Erlebnis. Erzählt wird die Geschichte zweier Jugendlicher, die 1942 im Konzentrationslager Moringen interniert worden sind. Basierend auf realen Berichten ehemaliger Häftlinge wirkt die Inszenierung fesselnd und berührend. Das Stück veranschaulicht nicht nur menschliche Schicksale rund um systematische Ausgrenzung, Erniedrigung und Gewalt, sondern macht auch daraus folgende (un-)moralische Entscheidungen der Opfer verständlich und greifbar – ohne zu beschönigen. In der anschließenden Reflexion mit den Schauspielern zeigte sich, wie sehr die Geschichte zum Nachdenken anregt und wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Die Besserung ist ein starkes Beispiel dafür, wie Theater Haltung vermitteln kann – nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern durch nahbares Erleben.

(Kerstin Bruns)