... als Orientierungshilfe in einer pluralen Gesellschaft.

"Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!"
Dieses bekannte Zitat geht auf eine Briefstelle bei Seneca (Epistulae 106,12) zurück. Tatsächlich steht das Wort dort in umgekehrter Fassung („non vitae, sed scholae discimus“), denn Seneca empfand Unbehagen am damaligen Studienbetrieb: „Wir lernen (leider) nicht für das Leben, sondern (nur) für die Schule.“
Seit Seneca (4 v. Chr. – 65 n. Chr.) hat sich im Schulbetrieb zweifellos viel verändert. Dennoch sieht sich Schule auch in heutiger Zeit immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, zu wenig Lebensorientierung zu bieten. Im Rahmen des Werte- und Normen-Unterrichts ist dies aber das Ziel! Das Bodenfresko findet man im Eingangsbereich unserer Schule.


















Unterricht
Wir leben in einer pluralen Gesellschaft – mit vielen Herausforderungen, umso wichtiger sind uns am Max-Plack-Gymnasium die Vermittlung von Werten und Normen als Orientierungshilfe.
Der Werte und Normen-Unterricht unterscheidet sich nicht immer in den Themen vom Religionsunterricht, wohl aber in der Behandlung und Beantwortung der Fragen. Der Werte und Normen-Unterricht ist weder religiös noch weltanschaulich gebunden, er behandelt relevante persönliche, gesellschaftliche, weltanschauliche und religiöse Fragen aus verschiedenen Perspektiven ohne ein Bekenntnis, damit auch ohne ein Bekenntnis zu Gott.
Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf ethischen und philosophischen Fragen.
Der Unterricht findet in klassenübergreifenden Lerngruppen als zweistündiges Fach statt.
Ab dem Schuljahr 2021/22 kann das Fach Werte und Normen schon ab der fünften Klasse statt des Faches Religion gewählt werden.
Fragen mit denen wir uns im Unterricht beschäftigen



- Fragen nach dem Ich: Ich und meine Beziehungen
- Fragen nach der Zukunft: Glück und Lebensgestaltung
- Fragen nach Moral und Ethik: Regeln für das Zusammenleben
- Fragen nach der Wirklichkeit: Leben in Vielfalt
- Fragen nach Orientierungsmöglichkeiten: Aspekte von Religion und Weltanschauungen
- Sucht und Abhängigkeit
- Verantwortung für Natur und Umwelt
- Freundschaft, Liebe, Sexualität
- Menschenrechte und Menschenwürde
- Leben in einer christlich geprägten Kultur
- Entwicklung und Gestaltung von Identität
- Altern, Sterben, Tod
- Ethische Grundlagen für Konfliktlösungen
- Wahrheit und Wirklichkeit
- Weltreligionen und Weltanschauungen
Als Alternative für die Fächer Philosophie oder Religion kann das Fach Werte und Normen als zweistündiges Erweiterungsfach gewählt werden. Eine Belegung als Abiturprüfungsfach ist nicht möglich.
Folgende Themen sind für die Sekundarstufe II im Kerncurriculum des Faches Werte und Normen festgelegt, wobei die konkrete Ausgestaltung und Gewichtung der Themen (insbesondere die Entscheidung für eines der Wahlmodule) in der jeweiligen Lerngruppe vorgenommen wird:
Fragen nach Individuum und Gesellschaft – Recht und Gerechtigkeit
- Pluralismus und Konsens
- Modelle staatlicher Gemeinschaft
- Bedeutung von Religion für Individuum und Gesellschaft
- Anspruch und Wirklichkeit individueller Glücksvorstellungen
Fragen nach dem guten Handeln – Grundpositionen ethischen Argumentierens
- Ethik in Medizin und Wissenschaft
- Ökologische Ethik
- Medienethik
- Wirtschaftsethik
Fragen nach dem Wesen des Menschen – Formen der Selbstinterpretation des Menschen
- Selbstbewusstsein
- Willensfreiheit, Fremdbestimmung
- Zeitlichkeit
- Sprache
Fragen nach Wissen und Glauben – Wahrheitsansprüche
- Wahrheit in den Wissenschaften
- Wahrheit in Religionen und Weltanschauungen
- Wahrheit in Kunst und Medien
- Wahrheit in Grenzbereichen
Neuigkeiten des Fachs Werte und Normen
Neu ab dem Schuljahr 2021/22 in Klasse 9: Werde "Fit für die Gesellschaft"
Im Zuge des Werte und Normen-Unterrichts wird ein Praktikum durchgeführt, in dem sich die Schülerinnen und Schüler für die Gesellschaft engagieren. Viele gesellschaftliche Bereiche sind vorstellbar, z.B. Menschenrechte, Umweltschutz, Verbraucherschutz oder soziales Engagement in der Pflege/Erziehung.
Das Praktikum wird im Anschluss im Unterricht evaluiert.
Während des Praktikums erarbeiten die Schülerinnen und Schüler eine Ausarbeitung, in der sie ihr Engagement reflektieren.
