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Unsere Fahrt nach St. Petersburg – Teil 2

Dienstag, 14.03.2017: Da der Schulweg unserer Austauschpartner teilweise bis zu 1,5 Stunden beträgt, mussten wir trotz des späten Unterrichtsbeginns um 9 Uhr schon früh aufstehen. Der Autoverkehr in der 5-Millionen-Metropole  ist morgens sehr  langsam, schneller geht es jedoch  mit der Metro.
In der Schule angekommen besuchten wir mit unseren Austauschpartnern den Unterricht. In der ersten Stunde hatten wir ein Unterrichtsfach zum  Verhalten und Benehmen und anschließend waren wir  im Geometrieunterricht, wo sogar ein Test geschrieben wurde. Aufgefallen ist uns, dass die Klassen sehr klein waren, z.T. nur 14 Schüler und die Schüler sich selten meldeten.
Nach dem Unterricht und gemeinsamer Arbeit an unserem Projekt zu den russischen Feiertagen fuhren wir mit der Metro zu dem Faberge  Museum ins Stadtzentrum.  Die berühmten und sehr wertvollen Faberge-Eier wurden erst vor kurzem wieder nach Russland zurückgeholt und können nun in einem wunderschönen Palast bestaunt werden.  Für unsere Gruppe wurde eine englischsprachige Führung durch das Museum organisiert. Die Führung hat uns allen sehr gefallen, da wir zu jedem Ei in einer kleinen Geschichte erfuhren, welcher Zar es  wem zu Ostern geschenkt hatte. Die Eier hatten – wie Überraschungseier  – noch winzige Geschenke im Inneren versteckt und waren wunderschön mit  unglaublich vielen Details verziert.
Der Rückweg mit der Metro war wieder  lang und nach all dem Laufen, Warten und Stehen in der Metro  und im Museum  waren wir sehr müde und geschafft. Dadurch, dass es aber so interessant ist sich alles hier anzuschauen, machte uns  das nicht viel aus.

Am Mittwoch, den 15.03.17, besuchten wir die Ermitage, das riesige Kunstmuseum in Sankt Petersburg. Dort bekamen wir eine sehr interessante deutsche Führung von Dimitri, der uns auch die nächsten Tage begleitete. Wir sahen uns sowohl prachtvolle Räume als auch Kunstwerke von Leonardo da Vinci, Rembrandt  und Rubens an. Am Nachmittag hatten wir Freizeit und einige gingen in ein Café, wo wir sehr leckere russische Spezialitäten aßen und uns unterhielten. Danach gingen wir mit der gesamten Gruppe in das Michajlovskij-Theater  in die Ballettvorstellung „Romeo und Julia“. Dies fand ich sehr beeindruckend, nicht nur die guten Tänzer, sondern auch das Orchester war unglaublich. Außerdem macht man sich in Russland extrem hübsch für das Ballett und so zogen die Jungs Hemd und Jackett  und die Mädchen entweder ein Kleid oder eine Bluse an. Nach Ende der Vorstellung konnten wir die Stadt bei Nacht  sehen, was super schön war, da jedes Haus und Denkmal beleuchtet ist.

Am Donnerstag, den 16.03. wollten wir uns eigentlich alle um 10:30 Uhr an der Metro Haltestelle Moskovskaja treffen, um gemeinsam nach Puschkin zu fahren. Doch da sich zwei unserer russischen Austauschpartner mit der Metro völlig verfahren hatten, konnten  wir erst eine halbe Stunde später losfahren als geplant. Puschkin, das früher Zarskoje Selo hieß und die Sommerresidenz der Zaren  war, ist eine kleine Stadt nahe  St. Petersburg. Die Hauptattraktion in Puschkin war für uns natürlich der türkisblaue Katharinenpalast mit seinen beeindruckenden vergoldeten, weißen und grünen  Sälen. Die originalgetreue Nachbildung des  berühmten, seit dem 2. Weltkrieg verschollenen  Bernsteinzimmers konnten wir auch sehen, durften dort  aber leider nicht fotografieren.  Im riesigen Palastgarten gab es noch eine Vielzahl weiterer  Schlösschen und Pavillons. Dieser Tag war sehr beeindruckend, aber auch anstrengend.

Am Freitag besuchten wir die Peter Pauls Festung, die den  Ursprung und das historische Zentrum von Sankt Petersburg bildet. Die auf der Haseninsel in der Newa gelegene Anlage besteht aus der Kathedrale, Ausstellungen und Museen. Da es heute relativ windig und kalt war, konzentrierten wir unsere Besichtigungstour auf die Peter-Pauls-Kathedrale. Wir haben sehr viel über die Kirche erfahren wie zum Beispiel, dass sie eigentlich gar nicht zu dem Stil der anderen Kirchen in St. Petersburg passt. Im Inneren konnte man die  Grabstätten  von vielen russischen  Zaren und Zarinnen sehen, auch die letzte Zarenfamilie mit der legendären Anastasija ist hier begraben. Anschließend besuchten einige von uns noch ein Museum, andere wärmten sich in einem Café auf,  bevor wir wieder mit der Metro zur Schule zurück fuhren und ins Wochenende  entlassen wurden.

Samstag, der 18.03.17: Nach einer Woche voller Erlebnisse kam wieder ein entspanntes Wochenende auf uns zu. Alle hatten am Samstag ein individuelles Programm in den Familien, was unter anderem aus Tagesausflügen in die Hauptstadt Moskau, Streichelzoo-Besuchen, Bowling, letzten Einkäufen in Shopping-Malls oder auch aus Ausruhen in den Gastfamilien bestand. Julia und ich (Helena) hatten das große Glück, mit unseren Austauschpartnerinnen einen Tagesausflug nach Moskau unternehmen zu dürfen.
Wir waren schon überwältigt, als wir aus dem Schnellzug stiegen, in dem wir 3,5 Stunden Fahrt hinter uns hatten. Das war schon mal ein guter Anfang für Julias Geburtstag, den sie bestimmt nie vergessen wird. Die vielen Hochhäuser und Kathedralen stachen uns direkt ins Auge und die Vorfreude stieg. Bei einer Stadtrundfahrt in einem Doppeldecker-Bus konnten wir die wunderschöne Hauptstadt aus einer höheren Perspektive bewundern und gingen an einigen Stationen etwas spazieren.
Danach besichtigten wir noch den berühmten Kreml, den Roten Platz und viele andere Gebäude; unter anderem Kathedralen, die Innenstadt und das GUM, die größte Einkaufs-Mall in Moskau in interessanter Architektur. Dort aßen wir in einem italienischen Restaurant, wo Julia auch endlich ihren Geburtstagskuchen bekam. Gegen 18.00 Uhr kam dann auch schon der Zug, und wir fuhren glücklich zurück nach St. Petersburg. Der Ausflug nach Moskau war für uns zwei eine unvergessliche Erfahrung, aber auch den anderen hat der Samstag mit den verschiedensten individuellen Aktivitäten sehr gut gefallen. Leider neigt sich unser  Austausch nun schon langsam zum Ende.

Sonntag, 18.03.2017  Heute war unser letzter Tag in Sankt Petersburg! Wir haben ihn alle nochmal in den Familien genossen. Einige haben andere Städte besucht oder sind auf ein Landhaus gefahren und sind Ski gelaufen. Ich bin mit meiner Gastfamilie in ein sehr großes Kaufhaus, Galeria, gefahren. Dort gab es alles, was man sich nur erträumen konnte. Wir haben also erstmal schön eingekauft und nebenbei noch einen Dieb gesehen. Danach sind wir zu einem sehr bekannten Restaurant am Meer gefahren. Es war ein Fischrestaurant, in  dem man den Fisch, den man gerne essen möchte, selbst  fangen kann. Daher ist es auch so beliebt. Ich wollte jedoch nicht Fischer spielen und habe das jemandem anderes überlassen. Wie sich heraus stellte,  waren bereits Putin, sein deutscher Freund Schröder (so sagte man es mir) und Merkel in diesem Restaurant. Auf jeden Fall hat der Fisch geschmeckt! Man konnte auch noch einen Tierpark auf dem Gelände besuchen.  Im  Tierpark hatte ich den Eindruck, dass es den Tieren dort nicht sonderlich gut ging. Ich hatte also nicht so wirklich Lust, mir alles anzuschauen. Wir sind dann gegangen und haben auf dem Weg zum Auto einen total süßen Straßenhund aufgelesen, den wir aber leider nicht mitnehmen konnten. Zuhause angekommen haben wir dann nicht mehr viel gemacht. Meine Austauschpartnerin, ihre Schwester und ich sind noch lange aufgeblieben und haben die letzten Stunden gemeinsam genossen. Abschließend kann ich nur sagen, dass es eine wunderschöne Reise war mit vielen tollen Erlebnissen, die wir nie vergessen werden!

(von Delia, Hannah, Antonia, Helena, Nele)