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Zwischen Papier und Beton – Stadtplanung hautnah

Am 19. Januar 2024 war Herr Lindemann, der Leiter des Göttinger Stadtplanungsamtes, im Erdkunde-Leistungskurs des 12. Jahrgangs (Herr Alpers-Falkuß) des MPG zu Besuch. Angesichts unseres aktuellen Themas, das sich mit der Raum- und Stadtplanung befasst, konnte er uns sehr interessante Einblicke in die vielfältigen Aufgabenbereiche der Stadtplanung in Göttingen geben.

 

 

 

Zu Beginn erläuterte Herr Lindemann die Struktur der kommunalen Stadtplanung in Göttingen und betonte die Mischung aus Politik und den einzelnen Fachbereichen der Stadtplanung, die eng mit den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger und den politischen Entscheidungsprozessen verknüpft sind.

 

Als zukünftige erwachsene Bürgerinnen und Bürger der Stadt legte er uns ans Herz, sich aktiv an politischen Prozessen wie zum Beispiel dem Bauausschuss zu beteiligen, um so einen Blick für Stadtplanung und Wohnungsbau zu entwickeln. Auch dieser Fachbereich leidet unter dem Fachkräftemangel, weshalb immer wieder Schwierigkeiten auftreten, geplante Projekte rechtzeitig zu realisieren oder sich mit neuen Maßnahmen zu befassen.

Ein zentrales Thema, das er uns vorstellte, war der Bedarf an Wohnraum. Auf eine seiner Fragen äußerten einige Kursteilnehmer den verständlichen Wunsch nach dem klassischen Einfamilienhaus. Herr Lindemann wies in dieser Hinsicht jedoch auf die Herausforderungen und ernsten Probleme der geringen Wohndichte und der schwer zu schaffenden Nachverdichtung hin und warb für die Förderung kompakter Bauweisen.

Die Kommune Göttingen hat die Planungshoheit über die Gestaltung der Stadt und ist somit für die Erstellung des Flächennutzungsplans verantwortlich, muss sich hierbei aber an die vom Land Niedersachen oder der Bundesrepublik Deutschland vorgegebenen gesetzlichen Vorgaben halten. Dieser dient als Plan für die zukünftige Bodennutzung. Herr Lindemann erläuterte anhand verschiedener Planungskarten einige Projekte und Strukturen der Stadt Göttingen. Dabei betonte er, dass Stadtplaner im Zuge ihrer Planung in vielen Fällen auf Widerstand der Bevölkerung aus den betroffenen Gebieten stoßen. Die Bevölkerung wird in der Regel in die Planung einbezogen, um auch ihre Interessen zu hören und eventuell zu berücksichtigen. Ferner treten des Öfteren auch Konflikte zwischen wirtschaftlichen Interessen und volkswirtschaftlicher Verantwortung auf.

 

Am Beispiel des Gothaer Areals stellte er uns ein konkretes Projekt vor und ist dabei auch auf die zu bewältigenden Herausforderungen wie beispielsweise eine hohe Lärmbelastung durch die Feuerwehr eingegangen. Auch unsere Fragen hat Herr Lindemann immer ausführlich beantwortet.

Insgesamt erwies sich sein Besuch für uns als äußerst informativ und interessant, weshalb wir ihm nochmals für seine Zeit danken möchten.

 

Von Carl Burgdorf und Philipp Sigler