„Ist das die böse Hexe?“ Der Kleine aus dem Publikum deutete ängstlich auf die Bühne, wo ein weibliches Wesen gerade fies lachend den Besen schwang. „Keine Angst“, kam es tröstend von der Mutter, „die Hexe ist ganz lieb“.
Es war Vieles durcheinander geraten in der Märchenwelt, die die Theater-AG der Klassen 5 und 6 am Freitagabend (25.1.) in ihrem Stück „Das Zauberbuch“ zeigte:
Die 7 Zwerge hatten sich im Wald verirrt und trafen dort Rotkäppchen, das ebenfalls vom Wege abgekommen war, der böse Wolf klopfte statt bei der Großmutter am Hexenhaus an, und auch Aschenputtel wusste nicht mehr, wo es sich befand.
Gut nur, dass es noch Bella gab. Das Mädchen interessierte sich anfangs zwar überhaupt nicht fürs Lesen und pfefferte das zum Geburtstag geschenkte Märchenbuch ein ums andere Mal fluchend in die Ecke. Doch als die Märchenfiguren gänzlich die Orientierung zu verlieren drohten, hatte Bella endlich ein Einsehen: Sie begann erst langsam, dann immer sicherer in ihrem neuen Buch zu lesen – und rückte so die Märchenverhältnisse wieder zurecht.
Für dieses Happy-End und für die Leistung des ganzen Ensembles gab es am Ende vom Publikum begeisterten Beifall. Und den hatten sich die 21 jungen Schauspielerinnen samt ihren Regisseurinnen Anastasia Holysheva und Brit Anderle (beide Jahrgang 12) reiflich verdient, zumal sie das einstündige Stück in gerade mal 14 Doppelstunden am Freitagnachmittag einstudiert hatten.