Treppchen-Platz beim Zeitfahren sowie Bronze für Felix Andres auf der 46er Strecke
Erstmals nahm in diesem Jahr im Rahmen der TdE ein MPG-Trio am Sehenswert-Prolog-Zeitfahren teil, um innerhalb der dortigen Schulwertung Präsenz zu zeigen und sowas schlicht auszuprobieren. Aber wie hat man sich das vorzustellen? Es gibt eine fest vorgeschriebene Strecke vom Ortsausgang Rosdorf Richtung Settmarshausen über 4,6 km, die jeder Fahrer im Einzelstart bewältigen muss – also klassisch „Contre le montre“, wie es so schön bei der Tour de France heißt. Dass dies alles andere als ein kurzes Stück Kaffeefahrt ist, wird schon aufgrund der Kürze der Strecke deutlich, denn Taktieren, Windschatten, Kräfte sparen – nix da. Von Anfang heißt es fast alles geben, aber auch nicht zu viel reintreten, denn die Anstiege bis ins Ziel in Settmarshausen haben es bei Tempi zwischen 20 bis 30 km/h und vor allem dem heftigen Gegenwind ganz schön in sich. Das Trio, bestehend aus Lale Kohrell, Q1, und Felix Andres, Jg. 10, auf Schülerseite sowie Herrn Bahrami als Lehrkraft, hat sich wenige Tage zuvor zu einem Training getroffen und probiert eine Taktik zu verfolgen, die den Spaß nicht außer Acht lassen sollte. So startete man nach ausreichend Warmfahrzeit im 30 Sekunden-Takt und alle Fahrerinnen und Fahrer (120 insgesamt) des von Personal Sports hervorragend organisierten Rennens, verschwörten sich gegen den Wind, der einem vor allem zu Beginn klarmachte, dass gute Beine hier nicht alles sind. Und als am Nachmittag mit der Auswertung der Schulwertung klar wurde, dass man sogar den dritten Platz belegt hatte, war die Mulmigkeit im Vorfeld wie weggeblasen.
Auch das nächste Jahr sind wir dabei – diesmal vielleicht sogar mit mehr Teams…?
(von A. Bahrami)
Tourbericht 46er-Strecke
Nun hatte das Warten endlich ein Ende! Das lang ersehnte oder auch bei manchem respektvoll befürchtete Rennen um die 46 Km war da, und mit ihm die ungewissen Fragen: „Werde ich es schaffen?“ bzw. „Wie werde ich es schaffen?“. Bereits seit Ende Januar wurde trainiert und wie in jedem Jahr stieg nicht nur die Anzahl der Trainierenden kontinuierlich an, sondern war vor allem die Freude und das Entdecken des Radfahrens im Team enorm groß und wichtig. Ein wesentlicher Motor für das Gelingen am Renntag, wie sich herausstellen sollte.
Treffen um 9.30 Uhr zum MPG-Fotoshooting und bei weitem hatten noch nicht alle ihre Startnummern und Transponder befestigt, wurde ein letztes Mal der Luftdruck geprüft oder sich anderweitig warmgehalten, denn der schneidende Wind flößte schon etwas Respekt ein, aber alle waren froh, dass es trocken blieb.
Pünktlich um 10.25 Uhr der Start und wer im A-Block starten durfte, war erstaunt mit welchem Highspeed es da zur Sache ging –da hatten es die E-Blockler sicher ruhiger. Bei den beiden Anstiegen am „Monte Mengo“ und natürlich dem Tour-Scharfrichter, dem Hohen Hagen, gab es nichts zu bummeln und so kurbelten alle munter vor sich…alle? Nein, denn eine kleine Truppe schien etwas wenig informiert, dass es den Besenwagen gibt, der sich ihrer bereits in Bördel bemächtigte und mit dem unerbittlichen Durchschneiden des Transponders ihr Rennen vorzeitig beendete. So erging es manchem der insgesamt 55 gemeldeten MPG-Radler und wie so oft kann das Team nur daran erinnern: Training und informiert Sein hilft; auf ein Neues im nächsten Jahr!
Zum Glück blieb es trocken und die Freude angekommen zu sein oder die gesteckte Zeit erreicht zu haben war im Zielbereich allen anzusehen. So blieb nach der Einnahme der Pasta, die nun bei Temperaturen um die 10 Grad sehr gut tat, nur noch eine Frage offen: Haben wir den Pokal zum fünftem Mal? Können wir unseren Sprays im nächsten Jahr einen weiteren Stern hinzufügen? Gegen 15.30 Uhr die Erlösung! JA! Mit 46 Finishern ist es uns erneut gelungen die Schulwertung zu gewinnen und die anwesenden MPGler passten kaum alle auf die Bühne. Ein weiteres Bonbon bescherte Felix Andres sich und dem MPG im Rahmen der Siegerehrungen, denn er hat sogar den 3. Platz in seiner Altersklasse auf der 46 Km-Strecke errungen!
Und genau darin kommt zum Ausdruck, was uns allen bei den Trainingsausfahren so oft begleitet hat: Wir sind eine starke Schulgemeinschaft, die Freude am gemeinsamen Radfahren hat, aufeinander Acht gibt und sich stützt.
Und ohne unseren Leitwolf auf zwei Rädern, Tom Johnen, wäre all das auch in diesem Jahr so nicht möglich gewesen! Tausend Dank von allen dafür!
(von A. Bahrami)
Erstmals 100er Strecke
Zum ersten Mal 100 Kilometer? Nach dem Start der 46-Kilometer-Strecke bleiben noch 25 lange Minuten bis zum eigenen Start und während die alten Hasen ganz locker einen Kaffee trinken und noch überlegen, sich in der nun viel leereren Frühstückshalle ein bisschen massieren zu lassen, steigt die eigene Aufregung mehr an als ohnehin schon seit dem Vortag permanent…dann endlich ist es soweit! Alle fahren ziemlich schnell los, also beeindrucken lassen und mitfahren, so gut es geht. In Deiderode dann aber lieber doch einen Gang runterschalten, denn es liegen ja noch locker 80 Kilometer vor einem. Es gibt Wind, Graupel und manchmal gute Gruppen, in deren Windschatten man fahren kann, manchmal aber auch niemanden in Sicht, obwohl fast 2000 Leute hier entlang fahren. Besonders bemerkbar macht sich das an der Weser, doch dann kommt ja auch schon der Hemelner Berg und alles ist an dieser langen Steigung wieder anders, man kämpft statt mit dem Wind wieder mehr mit sich selbst. Danach geht es durch das Auschnippetal, der sanfte Anstieg gibt Zeit für einen Kraftriegel mit Schoko-Geschmack, dazu Zuckergel und die vorletzten Wasserschlucke, denn schließlich sieht man am Horizont schon den Hohen Hagen. Nach dem höchsten Anstieg fühlt sich alles schon ganz gut an und wirklich schafft man es dann doch noch bis nach Göttingen, wie super. Die 100 Kilometer sind toll, irgendwie! Und nur zu empfehlen für 2018!
(von T. Lüers)
Tourbericht 100er Strecke
Wie jedes Jahr: Warten, bis alle Starter für die 46 km-Strecke weg sind, die vorher mit Grüßen und viel Glück nach dem gemeinsamen Foto verabschiedet wurden. Das bei der Anspannung fast schon nervige Gequatsche des Toursprechers in einem Ohr, die Gespräche der Mitfahrer im anderen, steht man zitternd am Start (vor Aufregung oder Kälte?). Und dann fällt der Startschuss der 100 km Runde. Jedes Mal wieder ist man überrascht, wie schnell das Rennen danach sofort los geht, obwohl die ersten Kilometer ja neutralisiert gefahren werden, als ob schon auf den ersten Metern eine Sprintentscheidung anstehen würde. Nach dem Beginn der Zeitnahme hinter dem Rosdorfer Kreisel fährt man zwar schnell, aber eben auch flach, bis es hinauf nach Deiderode geht. Schon hier zeigen sich deutliche Unterschiede in den Ansprüchen, wie man diese Tour fahren will. Hinter Jühnde sind die ersten Höhenmeter geschafft und man formiert sich gegen den Gegenwind aus Westen. In Meensen, wo ein kurzer aber sehr steiler Anstieg zu bewältigen ist, gibt es zum ersten Mal frenetische Unterstützung durch viele Zuschauer. Es folgt die kurvenreiche Abfahrt mit bis zu 80 Sachen hinunter bis nach Hann.-Münden. Dort wird sehr schnell klar, wer hier keine Gruppe vor sich hat, muss alleine gegen den Gegenwind kämpfen. Nach 10 meist flachen Kilometern geht es von Hemeln lange, lange aber zum Glück konstant hinauf. Endlich oben, muss dann wieder in den Abfahrtsmodus gewechselt werden, schnell noch eine Lücke zufahren, um die Gruppe vor einem zu erwischen, denn hinter einem ist weit und breit keiner zu sehen. Das schmerzt, aber am Ende hat man dann eine "gemütliche" Fahrt durch das Auschnippetal vor sich, um schließlich nach 75 km den Hohen Hagen in Angriff zu nehmen. Auch hier dasselbe Spiel: Unbedingt für die Abfahrt eine Gruppe erwischen, aber die vor einem sind zu schnell am Berg und die hinter einem brauchen vielleicht zu lange. Wie auch immer, die Abfahrt nach Mariengarten ist auch ohne Gruppe gut zu bewältigen weil dort Rückenwind herrscht, aber kaum bei der Autobahn abgebogen bläst einem der Wind dann wieder voll ins Gesicht. Also doch besser warten auf die nächste Gruppe. Wenn man dann endlich nach 100 km auf die Bürgerstraße einbiegt und die Menge jubeln hört, dann schießt das Adrenalin noch mal richtig ein und alle Qualen und Strapazen bis hierher sind vergessen. Geschafft – und das haben alle 5 Teilnehmer unserer Schule, die teils zum ersten und teils zum x-ten Mal die 100 km-Strecke gefahren sind und das mit großartigen Zeiten für das kalte und windige Wetter.
(von M. Vehring)