Wenn aus der antisemitischen Hetze „Juden raus“ ein „Jodeln im bayrischen Haus“ wird, dann sind Schülerinnen und Schüler in einem Workshop mit der Aktivistin Irmela Mensah-Schramm mit Stiften und Kreiden kreativ aktiv geworden. Am Freitagnachmittag ist die Ausstellung „Hass vernichtet“ eröffnet worden, in der nicht nur eine Dokumentation des Schaffens der seit 30 Jahren arbeitenden „Hate-Destroyerin“ zu sehen ist, sondern auch die Workshop-Ergebnisse vom Vormittag, die von Schülerinnen und Schülern der 8l und des Kunst-Leistungskurses gestaltet worden sind. Im Leistungskurs waren darüber hinaus schon im Vorfeld Installationen, Plastiken und Buttons entstanden, die nun noch im ersten Stock rund um den Idolino im Haupthaus bis zu den Osterferien zu sehen sein werden: Sei es Pars pro toto eine Drahtskulptur Rena Tobens, in der unterschiedlichste Menschen zueinander stehen oder Superwoman von Valentin Graepler und Maja Niemeyer, die einen Juden vor einer Welle aus antisemitischem Hass rettet, oder ein Einhorn von Annabelle Peric, das ein Hakenkreuz zerstößt.
Rund 100 Besucher folgten den Begrüßungen von Dr. Wolfgang Schimpf und dem Bürgermeister Ulrich Holefleisch und danach dem Sketch der Schülervertretung und einiger anderer Schüler. Eine Picknickszene im Park oder auf den Schillerwiesen fand sich im Treppenhaus wieder, die Vorurteile, die Ignoranz und die Intoleranz eines Paares lassen schließlich ihre eigene Tochter sich von ihnen abwenden, übrig bleibt nur der Griff nach Sicherheit, symbolisiert durch eine reaktionäre Schale Kartoffelsalat mit Gürkchen neben der Bild-Zeitung.
Einen nachdrücklichen Einblick in das Schaffen Mensah-Schramms ermöglichten Schülerinnen und Schüler aus dem Geschichts-Leistungskurs von Frauke Bury, die der Aktivistin Fragen zu ihrer Motivation und zu ihren Aktionen stellten. Vor dem einzelnen Bildern wurde weitererzählt, manchmal sprachlos vor Entsetzen ob der Grausamkeit der rechten Sprüche.