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Max-Planck-Schüler würdigen Max Hahn

Am Samstag, den 08. November, durften wir an einem besonderen Festakt teilnehmen: Der Hogrefe-Verlag, der seinen Sitz in der Merkelstraße 3 hier in Göttingen hat, würdigte die ehemaligen Besitzer und Bewohner ihres Hauses, die jüdische Familie des Kaufmannes Max Raphael Hahn, mit einer feierlichen Enthüllung einer Gedenkplakette an der Fassade sowie mit einer Buchpräsentation zum Leben der Familie.

Max Raphael Hahn und seine Frau Gertrud haben bis zu ihrer Deportation im Jahre 1940 in diesem Haus gelebt und waren bedeutende Mitglieder des jüdischen Kulturlebens in Göttingen. Vielen wird der Name ihrer renommierten Schuhfabrik „Gallus“ durch den heute gleichnamigen Gallus-Park ein Begriff sein. Max Hahn war nicht nur ein erfolgreicher Kaufmann, sondern auch ein bedeutender Sammler so genannter „Judaica“, also religiöser jüdischer Kunstwerke. Gemeinsam mit allen Göttinger Juden hatte er unter der zunehmenden Verfolgung im Nationalsozialismus zu leiden, in der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 wurde beispielsweise die Fenster der Villa in der Merkelstraße eingeworfen, die Einrichtung verwüstet und die Familienmitglieder vorläufig festgenommen. Max und Gertrud Hahn überlebten beide ihre Deportation, also die gewaltsame Vertreibung,  in Lager in der Ukraine nicht. Mit dem Jahr 1941 und der zwangsweisen und brutalen Vertreibung endete eine bunte und vielfältige jüdische Kultur in Göttingen. Die beiden Kinder der Familie, Rolf und Hanni, konnten vor der Deportation ins Ausland fliehen, sodass es noch heute eine große Familie gibt, die sich nun zum ersten Mal anlässlich der Gedenkfeier in Göttingen versammelt hat.

Innerhalb dieser kam uns, d.h. einigen Schülern des eA-Kurses Geschichte des 12. Jahrgangs, die besondere Ehre zu, über das Thema „Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht“ zu berichten. Dass dieser Vortrag in englischer Sprache gehalten werden musste – viele der Nachkommen der Familie Hahn leben heute in Kanada, den USA bzw. Südafrika – machte die Aufregung nicht geringer, schließlich waren viele Gäste aus der Politik, der Presse, dem Verlagswesen und vor allem der Familie Hahn anwesend. Matin Rafiq und Tom Möller haben sich gut geschlagen und den Anwesenden einen interessanten Einblick darin gegeben, anhand welcher Inhalte heutzutage die Erinnerung an den Nationalsozialismus wachgehalten wird.  Abschließend bekamen beide sogar das noch nicht veröffentlichte Buch zum Leben der Familie Hahn in Göttingen aus der Hand der Verlegerin Brigitte Hogrefe überreicht.