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Literarisches Zentrum, HG und MPG organisieren Lesung: Holly-Jane Rahlens liest …

„Man schreibt das Jahr 2264. Trotz unglaublicher Fortschritte in Wissenschaft und Technik stehen Experten ratlos vor dem Problem einer dezimierten Weltbevölkerung. Der junge Historiker und Sprachwissenschaftler Finn Nordstrom, Spezialist für die inzwischen tote Sprache Deutsch, soll die neu entdeckten Tagebücher eines Mädchens aus dem Berlin des frühen 21. Jahrhunderts übersetzen. Liegt in diesen uralten Tagebüchern ein Geheimnis, das die Menschheit retten kann?“

Diese kurze Einführung in Holly-Jane Rahlens neuesten Roman findet sich auf ihrer Webseite , gibt aber natürlich kaum einen Eindruck von der packenden Geschichte, die der Leser des Buches, oder noch besser, der Zuhörer ihrer Lesung, am vergangenen Donnerstag in der MPG-Aula gewinnen konnte.

Am Donnerstagvormittag gab die Autorin, Gast des Literarischen Zentrums, Schülerinnen und Schülern des Hainberg- und des Max-Planck-Gymnasiums (9.-12. Jahrgang) einen ausführlichen Einblick in die vielschichtige Handlung ihres Roman Everlasting. Der Mann, der aus der Zeit fiel.

Ihr neuestes Buch, dessen violett-rosa gehaltener Einband vor allem Mädchen anzusprechen scheint, hat nicht nur einen männlichen Protagonisten, sondern behandelt auch Themen, die männliche und weibliche Leser gleichermaßen betreffen: Wie sieht unsere Zukunft aus? Wie wird die Welt in hundert oder zweihundert Jahren sein? Woher weiß ich, dass das, was ich jetzt erlebe auch jetzt passiert? Wie sehen Menschen später einmal unsere heutige Welt?

Außerdem geht es in dem Buch ums Erwachsenwerden und um die Liebe zu einer jungen Frau, der der Held Finn zunächst als dreizehnjährige Autorin eines Tagebuchs begegnet, das lange vor seiner Zeit in der inzwischen ausgestorbenen Sprache Deutsch verfasst wurde.

Da Frau Rahlens am Donnerstag in der Aula ihr Roman-Manuskript präsentierte, bekam die konzentrierte Zuhörerschaft eine reizvolle Mischung aus erzählenden englischen Passagen und den deutschen Tagebucheinträgen zu hören – eine Variante, die in dieser Form, wie einer der Zuhörer später bemerkte, wohl nie zu kaufen sein wird.

Frau Rahlens lebendiger Vortrag, die realistisch und genau gezeichneten Figuren sowie deren Wahrnehmungen und Gefühle und nicht zuletzt die komplexe Handlung zogen alle Anwesenden in ihren Bann. Dass sich die Lektüre dieses Romans nicht nur für junge Leser und keineswegs nur für Mädchen lohnt, ist auf jeden Fall deutlich geworden, auch, wenn es im Anschluss an die Lesung ein Mädchen war, das die Frage nach einer Fortsetzung stellte.

Frau Rahlens stammt aus New York, lebt aber seit vierzig Jahren in Deutschland und ist inzwischen überzeugte Berlinerin. Sie arbeitete früher unter anderem als Radiomoderatorin, bis es ihr zu langweilig wurde, Musiker zu interviewen und sie immer stärker den Wunsch verspürte, selbst etwas zu sagen bzw. zu schreiben. Seitdem veröffentlichte sie zahlreiche Romane, von denen Prinz William, Maximilian Minsky und ich mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2003 ausgezeichnet wurde.