Am Dienstag, den 27.10. besuchten die 11. Klassen die Biogasanlage in Rosdorf. Nach einer Busfahrt und kurzem Laufen waren wir da. Leider mussten die beiden ersten Klassen dann erst einmal eine halben Stunde warten. Währenddessen entdeckten wir eine LKW-Waage, die besonders wichtig für die Dokumentation der Bioabfälle ist und wogen unsere Klassen.
Herr Dr. Augustin, der uns durch die Biogasanlage führte, hielt uns einen sehr informativen Vortrag:
Die Biogasanlage, die etwa 10 Millionen Euro gekostet hat, ist die größte zwischen Hannover und Kassel. Aus der Trockenmasse, zum Beispiel Mais, Mist, Hühnertrockenkot oder Zuckerrübe, wird Methan (CH4 ) gewonnen, welches zur Energiegewinnung genutzt wird. Von 100 g Biomasse tragen jedoch nur 20 g zur Energiegewinnung bei. Die nicht in Methan umwandelbare Reste werden als Dünger verwendet.
Mais wird gerne für die Produktion genutzt, weil es eine C4-Pflanze ist und an sonnigen Tagen bis zu 5 cm wachsen kann. Der genutzte Mais wird auf dem Feld angeschlagen, damit die Bakterien in den Fermentern an das Innere des Korns gelangen können. Dann wird die Trockenmasse luftdicht zu Silage verpackt, um ein Vergammeln zu verhindern. Der Boden der Lagerstätten ist aus einem speziellen Beton, der kaum Kalk enthält, damit säurehaltige Säfte aus den Biomassen nicht den Boden zersetzen können. An einem Tag werden bis zu 120 Tonnen Trockenmasse angeliefert.
Die Außenwände der Fermenter werden erhitzt, um den Gärprozess zu beschleunigen. Gerührt wird das Ganze mit Edelstahlrührwerken. So wird rund um die Uhr Energie produziert.
Falls mehr Energie benötigt werden sollte, kann innerhalb eines Tages bis zu 30 % mehr Energie erzeugt werden. Zuckerrüben tragen besonders stark dazu bei, weil der Zucker in diesen Rüben innerhalb kürzester Zeit in Methan umgewandelt werden kann.
Ein durchschnittlicher Deutscher hat einen CO2 -Fußabdruck von ungefähr 11 Tonnen im Jahr, wobei diese Biogasanlage 30.000 Tonnen im Jahr einspart. Damit diese Anlagen weitergeführt werden und die Nachhaltigkeit gefördert wird, bekommen die Betreiber 21 ct pro Kilowattstunde Strom.
Wichtig zu wissen ist, dass in einer Biogasanlage nicht jegliche Art von Bioabfällen verwendet werden darf, da sie durch entstehenden Ammoniak die Anlage lahmlegen können.
Fazit: Trotz des unangenehmen Geruchs war der Ausflug eine großartige Chance, um mehr über die Energiegewinnung durch Biomasse zu lernen. Die Biogasanlage während der zugehörigen Erklärungen zu sehen verbesserte den Lernprozess und sorgte für spannende Abwechslung zum normalen Unterricht. Viele Landwirte füttern statt Kühe und Schweine lieber eine Biogasanlage. Mais und Gülle in Strom und Wärme zu verwandeln, kann lukrativ sein. Das und noch vieles mehr haben wir durch diese lehrreiche Exkursion in Erfahrung gebracht.