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E-Paper wird die Zeitung der Zukunft

„Pro Jahr verlieren deutsche Zeitungen bundesweit in den großen Städten 1 – 5% ihrer Stammleser.“ – Sagt Thomas Kopietz, der seit 2011 Leiter der Göttinger HNA-Redaktion ist. Am 30.11.2020 besuchten er und seine Mitarbeiterin Wiebke Huck das Deutsch-Tutorium des 13. Jahrgangs, um von ihrer Arbeit zu berichten und Fragen zu beantworten. „Es gibt viele Arten und Wege in den Beruf eines Journalisten einzusteigen.“ Zum Beispiel so wie Frau Huck: sie hat viele Jahre als freie Mitarbeiterin bei der HNA in Kassel gearbeitet, und nun absolviert sie ihr Volontariat in Göttingen.

 

Gründliche Recherche statt Sensation

Herr Kopietz gibt an jenem Tag viele ehrliche Antworten über sich und die HNA. Er berichtet zum Beispiel von der Recherche zu einem Artikel über Ärzte bei der UMG, die sich bei einer informellen Zusammenkunft nicht an die Corona-Regeln hielten. Nachdem er einen Hinweis zu diesem Vorfall erhalten hatte, setzte er sich mit den zuständigen Personen im Klinikum in Verbindung und gab verschiedenen Verantwortlichen die Gelegenheit, Stellung zu beziehen. Erst nach intensivem Austausch und einer Überprüfung der Fakten erschien der Artikel am 3. November.

 

„Wird die Zeitung bald aussterben?“

Dies war eine Frage, die wir als Kurs stellten. Herr Kopietz meint, dass das Medium „Zeitung“ längerfristig nur online weiterleben kann. In diesem Zusammenhang erklärt er, wie die Online-Veröffentlichung Einfluss auf die Berichterstattung nimmt. Die sogenannte „Google-Optimierung“ ist ein Beispiel dafür: Titel von Artikeln werden so umformuliert, dass sie gewisse Schlagwörter enthalten, die häufig gesucht werden. So wird aus einer „Hausdurchsuchung“ schon mal eine „Razzia“, was eine Dramatisierung bewirkt und nicht ganz einer sachlichen Darstellung entspricht.  

 

Was ist guter Journalismus?

Guter Journalismus zeichnet sich laut Kopietz durch gut begründete Meinungen im Kommentar, gründliche Recherche mittels guter Vernetzung und durch Berichterstattung aus verschiedenen Perspektiven aus. Weil die HNA diesen Grundsätzen treubleibt, gehört sie zu den 20 größten Regionalzeitungen Deutschlands.  Immerhin möchte manchmal ein berühmter Sender wie die BBC ein Interview mit der HNA führen, zum Beispiel als im Frühsommer „Corona-Fälle“ im Iduna-Zentrum bekannt wurden.

 

Vielen Dank an Herrn Kopietz und Frau Huck für ihren informativen Besuch und die Zeit, die sie sich für uns genommen haben!

 

Autor: Henry Fuhrmann, Deutsch-Tutorium