Im Jahr 2017 verließ Waad im Alter von 14 Jahren mit ihrer Familie Damaskus, um vor dem Bürgerkrieg zu fliehen. Die Erlebnisse während des Krieges waren schrecklich: die Kämpfe innerhalb der Stadt, die plötzlichen Durchsuchungen der Wohnungen, die alltägliche Gewalt. „Der Krieg ist eigentlich immer in deiner Nähe, weil irgendein Freund, ein Familienmitglied dort wohnt, wo etwas Furchtbares geschieht“, erzählt Waad. Nach vielen gescheiterten Fluchtversuchen gelingt endlich die Flucht über den Libanon. Waads Mutter war bereits 2015 zu Fuß nach Deutschland eingewandert.
Bereits nach zwei Wochen in Deutschland besucht Waad die Sprachlernklasse des MPG. Sie ist ein fester Bestandteil unserer Schulgemeinschaft: Sie war Patin für die fünften Klassen und arbeitet seit zwei Jahren im Schulsanitätsdienst mit. Jetzt spricht sie fließend Deutsch und besucht den 12 Jahrgang. Nach ihrem Abitur will Waad ein duales Studium zur Physiotherapie beginnen.
Das Erdbeben in der Türkei und Syrien – Waads Gedanken und Gefühle
“Als ich am Morgen von dem Erdbeben erfuhr, dachte ich, dass die Menschen nach all den Jahren des Krieges und des Leids das kaum mehr ertragen können. Ich konnte gar nicht akzeptieren, dass das passiert, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es noch schrechlicher werden könnte. Natürlich hatten wir alle Angst, dass unseren Freunden und Familienmitgliedern etwas passiert ist. Erst nach einer Weile haben wir gehört, dass sie überlebt haben. Aber sie – vor allem in Aleppo und Idlib – haben alles verloren. Sie sind jetzt obdachlos. Während die Menschen nicht wissen, wie sie weiterleben sollen, geht der Krieg weiter. Lange Zeit hat die Regierung verhindert, dass Hilfe in das Land kommt. Noch heute fehlt es am Notwendigsten. Gerade in den Gebieten, in denen Gegner des Assad-Regimes leben, werden die Toten nicht gezählt, wird Hilfe nicht zugelassen, sterben die Menschen an den Folgen des Erdbeben und der Cholera.
Es gibt so viele schreckliche Bilder vom Krieg. Besonders traurig finde ich, das Bild, auf dem man sieht, wie ein Kätzchen Schutz bei einem Hund sucht. Noch nicht einmal die Tiere können das ertragen. In Syrien wird jede Hilfe gebraucht.”
Liebe Familien des MPG, wenn es Ihnen möglich ist, etwas zu geben, wäre das so wichtig. Sie helfen dabei, dass das Leid geringer wird. Denn es wird nicht kleiner, nur weil wir es nicht mehr jeden Tag im Fernsehen sehen.
Mit Waads Hilfe möchten wir dafür sorgen, dass das Geld den betroffenen Familien vor Ort zugute kommt.
In Gedenken an die vielen Opfer hat Waad ein bekanntes syrisches Lied aufgenommen, das oben auf der Seite zu hören ist.
Am 16. und 17. März planen wir, während der Elternsprechtage einen Spendenbasar zu organisieren, auf dem wir von unseren Schüler*innen Hergestelltes verkaufen. Wir freuen uns, wenn Sie zahlreich erscheinen, damit diese Aktion ein Erfolg wird.
Wenn Sie bereits jetzt etwas spenden wollen, können Sie das tun. Wir haben ein Spendenkonto errichtet:
Kontoinhaber: Max-Planck-Gymnasium
IBAN: DE50 2605 0001 0004 7139 62
Sparkasse Göttingen
Verwendungszweck 1: Erdbebenhilfe
Verwendungszweck 2: Name, Vorname