Schreibwettbewerb der 8. Klassen 2017
Abschlussveranstaltung im Literarischen Zentrum am Mittwoch, dem 17.5.17
„Die Wahl zwischen Lüge und Wahrheit zu haben, das bedeutet Freiheit.“
Welche Rolle habe ich als Individuum in einer bedrohlichen und bedrohten Welt? Wie kann ich die Gesellschaft verändern? Was ist, wenn ich plötzlich alles Vertraute hinter mir lassen muss? Mit solchen elementaren Fragen befassen sich die Sieger-Texte des Schreibwettbewerbs der 8. Klassen in diesem Jahr. Zu den alternativen Vorgaben „Hoffnung“, „Wandel der Zeit“ oder „Gegen den Strom“ entstanden vier ganz besondere Erzählungen, die am 17. Mai im Literarischen Zentrum prämiert wurden.
Jara Neef belegte den ersten Platz. Sie präsentierte ihren Text „Ein bisschen Frieden“ den Mitschülern und Mitschülerinnen aus dem 8. Jahrgang: Hals über Kopf verlässt die Ich-Erzählerin mit einem Teil ihrer Familie Deutschland, das sich nach einem IS-Coup von einer Reaktor-Katastrophe bedroht sieht. Ausgerechnet der Anblick zweier Ratten auf dem rostigen Fluchtschiff gewährt einen kurzen friedvollen Moment.
Auch Elisa Gancitanos Science Fiction-Szenario „Blick in die Zukunft“ thematisiert die Folgen von Hass und Zerstörung, denen die Protagonistin als einzige Überlebende ausgesetzt ist. Soll sie die Hoffnung aufgeben?
In der Gesellschaft, die Svenja Horn in „Tagebuch des Wandels“ im Jahr 2327 ansiedelt, muss sich die unterdrückte Kaste der Lows einer Zwangs-Operation unterziehen, nach der es unmöglich wird zu lügen.
Charlotte Wegner schließlich stellt in ihrer Erzählung „Gegen den Strom“ die Frage nach Individualität in einer nur scheinbar vielfältigen Konsumgesellschaft.
Alle vier Autorinnen beeindruckten nicht allein durch Inhalt und Sprache ihrer Erzähltexte, sondern auch mit einem ausdrucksvollen Vortrag.
Herzlichen Dank den Autorinnen, dem aufmerksamen Publikum, den Jurorinnen und Juroren (Marliese Freund von Calvör, Gerhard Zinck vom Deutschen Theater, Elisabeth Knust aus der 7e2, Gordon Prager aus dem 11. Jahrgang), den beteiligten Kollegen, Herrn Dr. Schimpf und vor allem dem Literarischen Zentrum – insbesondere Gesa Husemann – für die Gastlichkeit und den professionellen Rahmen!
(Foto von Gesa Husemann)